Monatsandacht März 2019

Eine glühend rote Sonne direkt am Horizont, über einem Meer aus Wolken, mit einer Bergspitze im Vordergrund.

Dass man irgendwie an Gott glaubt, ist kein Problem. Auch die Israeliten damals glaubten an Gott. Aber daneben verehrten sie noch andere Götter; sicher ist sicher.
Der HERR, der Gott ihrer Väter, war ihnen wichtig; aber kann er sich wirklich um alles in ihrem Leben kümmern? Besser war es, auch die Göttin der Fruchtbarkeit zu verehren, die einigen Familien unter ihnen ganz tolle Ernteerträge bringt. Der Prophet Samuel ermahnt nun die Israeliten, alle anderen Götter zur Seite zu tun und allein den HERRN anzubeten und ihn zur

allein bestimmenden Kraft ihres Lebens zu machen.

Aus unserer heutigen Perspektive mögen diese Geschichten weit weg von unserer Lebenswirklichkeit sein. Aber dieser Eindruck trügt. Als Menschen stehen wir immer wieder vor der Frage, welche Mächte unser Leben bestimmen. Wir mögen uns autonom geben, als ob wir selber bestimmen, was wir warum tun oder lassen. Und doch zerren viele Kräfte an uns. Welcher Kraft geben wir nach? Viele Stimmen flüstern in unser Ohr und wollen uns die Richtung weisen. Auf welche Stimme hören wir? Oft entwickeln wir in uns eine Hierarchie, welche Stimmen uns stärker bestimmen und welche weniger. Je nach Situation oder Herausforderung stellen wir dann das eine oder das andere mehr in den Vordergrund, je nach Vorteilslage. Einmal lassen wir unser Handeln von unserem christlichen Glauben dominieren, ein andermal bestimmt uns zum Beispiel das Bedürfnis, noch wohlhabender zu werden, auch wenn unser Verhalten oder Lebensstil dann christlichen Werten widerspricht.

Der Prophet mahnt uns, unser ganzes Leben, all unser Denken und Handeln, von unserem Glauben an Gott bestimmen zu lassen. Und in diesem Sinne umzukehren: die anderen Götter in unserem Leben zu entlarven und uns willentlich von ihnen abzuwenden, um uns allein dem Gott Israels, dem Vater Jesu Christi, zuzuwenden. Das ist nämlich das Besondere an Gott, „dem HERRn“, dass er uns in Jesus Christus sein Herz gezeigt hat: voller Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Wenn wir uns IHM ganz unterstellen, dann werden wir von diesen Werten so erfüllt, dass sie unser alltägliches Handeln bestimmen, sowohl in der Gemeinschaft der Christen als auch in Schule, Studium oder Beruf. Dann kann man sich nicht in einem Bereich christlich verhalten und in einem anderen nicht, sondern Gottes Herzschlag wird zu unserem: Liebe und Gerechtigkeit werden für uns immer und überall bestimmend.

Prof. Dr. Michael Kißkalt

Prof. Dr. Michael Kißkalt
Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie

Theologische Hochschule Elstal